SCHWARZE ERLE ADEE

Das Wohn- und Kulturzentrum Schwarze Erle wurde am Mittwoch 23.08.17 hinterhältig geräumt.

Obwohl das Haus schon seit zweieinhalb Jahren von uns besetzt und belebt wurde und somit vom Besitzer Herr Rösler geduldet worden ist, wurden wir ohne Vorwarnung gewaltsam mit Hilfe der Polizei vertrieben.

Wir haben nicht nur unser Zuhause verloren, sondern Basel hat einen wichtigen Ort verloren. Einen Ort der Vielfalt und Solidarität; einen Ort für nicht-kommerziell orientierte Kultur, an dem sich über die 2 1/2 Jahre hunderte von Menschen beteiligt haben. Wöchentlich schliefen Menschen bei uns im Gästestockwerk die sonst zeitweise obdachlos gewesen wären und auf der Strasse hätten schlafen müssen. Die Polizei hat nun dabei geholfen den finanziellen Interessen einer Person, dem “legalen” Besitzer, mit Gewalt Geltung zu verschaffen und einer der letzten wirklich freien Kulturräume in Basel zu vernichten.

Aber wir wollen an dieser Stelle keinen Monolog darüber halten, warum es besetzte Häuser braucht, und dass Menschen ohne einen dicken Geldbeutel es besonders schwer haben, sich eine Mietwohnung zu leisten. Das würde jetzt zulange gehen.

Nur soviel: Es ist lachhaft von einer Stadt wie Basel, dass sie sich nicht einmal so einen Ort respektieren kann, sondern gezielt gegen uns und alle Projekte, die frei sein wollen, mit Gewalt vorgeht.

An dieser Stelle wollen wir klarstellen, was am 23.08. in der Schwarzen Erle passiert ist:

WIR HABEN DAS HAUS KEINESFALLS FREIWILLIG VERLASSEN, SONDERN WURDEN OHNE JEGLICHE VORANKÜNDIGUNG AUF AGGRESSIVE ART VOM EIGENTÜMER UND ANWALT HERRN PETER RÖSLER UND SEINEN DUBIOSEN 5 BEGLEITERN AUS DEM UMFELD DER SWISSALLSECURITY (SAS) MIT HILFE VON POLIZEIGEWALT AUS DEM HAUS VERTRIEBEN. DAS GANZE WAR KEIN SICHERUNGSAUFTRAG, WIE VON DER POLIZEI VOR ORT BEHAUPTET, SONDERN EINE RÄUMUNG. DAFÜR EMPFINDEN WIR WUT UND TRAUER.

Mittwoch:
Herr Rösler brach mit Hilfe eines Schlüsselservices unsere Eingangs- sowie Zwischentüren auf, als sich 4 Leute im Haus aufhielten, welche vom Einbruch nichts mitbekamen. Zwei Hausbewohner wurden von Rösler und seinem Kommando beim Essen überrascht. Herr Rösler brach auf aggressive Art ein und gab uns ein Ultimatum von 10min um das Haus zu verlassen. Dabei machte er ohne Einverständnis Fotos und Videoaufnahmen der Leute.

Es ist absolut unmenschlich jemanden auf diese Art und Weise nach zweieinhalb Jahren Duldung zu vertreiben. Herr Rösler hat nicht einen Tag in diesem Haus gelebt.
Wir waren schockiert von der Dreistigkeit bei uns auf diese Weise einzubrechen, und machten ihm klar, dass wir nicht einverstanden sind, dass er gehen sollte und das so nicht ginge. Daraufhin wurde er im Treppenhaus handgreiflich uns drohte mit der Polizei.

Eine Person, welche gerade Zuhause wieder ankam, wollten er auch nicht mehr reinlassen, Herr Rösler stellte sich der Person vehement in den Weg. Er drückte die Frau weg mit Hilfe seiner hörigen Helfer welche bereit waren Gewalt anzuwenden es kam fast zu einer Schlägerei weil Herr Rösler die Arme der Frau nicht mehr losliess und anfing rumzubrüllen.

Wenige Minuten später kam die in Pläne von Herr Rösler wohleingeweihte Polizei zu Dreissigst und half ihm uns Rauszuschmeissen. Eine Person wurde von den Polizei in Handschellen aus dem Haus gezerrt und ohne Anklagepunkte oder Kommunikation für 2 Stunden auf die Wache entführt wo sich komplett Nackt auszuiehen musste um nur 2 Stunden später ohne Begründung wieder freigelassen zu werden.

Mit der Polizei tauchten auch peu a peu Menschen auf, die sich mit der Schwarzen Erle solidarisieren. der Platz um das Haus wurde von der Polizei so abgesperrt, dass niemand direkt an oder in das Haus heran- bzw. hereinkam. Der Besitzer des Hauses erlaubte nur Zugang in das Haus unter der Bedingung sich vor der Polizei auszuweisen. Die Daten wurden aufgenommene um damit eine strafrechtliche Untersuchung einzuleiten. Die Zimmer konnten dann nur noch einzeln unter Aufsicht von 2 Polizisten betreten werden, in denen wir uns 10 Minuten davor noch als freie Menschen bewegt haben.
Gleichzeitig konfiszierte die Polizei eigenmächtig Gegenstände aus dem Haus, ohne dafür eine Quittung auszustellen. Das Ganze hatte Razzia-aehnlichen Charakter.

Donnerstag:
Nur mit Nachdruck auf Herrn Rösler und der Bewusstmachung der Höhe der Kosten für die Entsorgung, für alles was noch drin bliebe, liess er uns am Donnerstag nochmals einzeln in die Liegenschaft, allerdings wieder unter der Bedingung der Abgabe der Personalien. Das Ganze wurde von Anfang an von einer Patrouille der Basler Polizei abgesichert.
Herr Rösler hat versucht, alle Gegenstände von Wert zu beschlagnahmen und hinderte uns dabei, sie aus dem Haus zu tragen.

Unsere geretteten Sachen konnten wir unterstellen und ja – wir leben noch – aber gerade mehr oder weniger auf der Strasse. Wir wollen in keine Mietwohnung ziehen, wo uns alles aufgezwungen wird, wo wir keine Freiräume haben und dafür auch noch horrende Mieten bezahlen müssen. Nein, wir wollen etwas vom Leben haben! Deshalb besetzen wir! Wir schaffen Wohn- und Kulturraum in Häusern, den es ohne Leute wie uns gar nicht gäbe.
Wir, das sind KünstlerInnen, MusikerInnen, AnarchistInnen, MigrantInnen, engagierte Menschen, die ohne Entlohnung sich für ein faireres und lebenswerteres Basel einsetzen.
Die Stadt drängt diese Menschen an den Rand. Wir sind nicht die Ersten, denen das widerfährt.

An alle, die probieren frei zu leben, für ihre Ziele und Träume kämpfen, alle die Empathie empfinden, die sich aktiv solidarisieren (und nicht nur labern), alle die wissen wie wichtig für unsere gemeinsame Zukunft solche Projekte sind, alle die uns tatkräftig beiseite stehen: Danke! Wir wissen das zu schätzen! Danke an alle, die für eine lebenswertere, vielfältigere und offene Welt kämpfen, für eine Welt in der man noch träumen kann ohne reich sein zu müssen.
Nicht jeder Mensch ist reich geboren, aber jeder Mensch will gut leben!

Es bleiben viele offene Fragen.
Die Rechtlichkeit des Einsatzes ist zweifelhaft. Es wurde uns kein Räumungsbefehl oder vorgezeigt. Wie kann es sein, dass der Eigentümer, nachdem er über 2 Jahre lang kein Interesse am Haus gezeigt hat, bei uns einbricht? Wie kann es sein, dass die Polizei bewusst so ein Vorhaben unterstützt? Die Polizei sagt, sie handelte im Auftrag von Herrn Rösler, Herr Rösler wiederum schiebt die Verantwortung auf die Stadt, von der er unter Druck gesetzt worden sei. Offensichtlich will niemand für die skandalöse Aktion die Verantwortung übernehmen.
Nach alldem was wir erlitten und verloren haben, sind wir nun die Angeklagten wegen Hausfriedensbruch. Im Moment gibt es kein Bauvorhaben
Fakt ist, dass das Haus wieder leer steht und mehr als zehn Menschen obdachlos sind, ohne dass ein Bau- oder Nutzungsvorhaben vorliegt.

 

Filme gegen Faschismus

OAT Filmfestival
06./07./08. April

FESTIVALPROGRAMM

DONNERSTAG 6. April 2017 – Doors: 18h

•• «Faschismus in der Schweiz – ein Überblick» | Vortrag von Hans Stutz | Beginn 19h

FREITAG 7. April 2017 – Doors 16h

1. Block
•• «Georg Elser – Es muss sein» 2015 | Oliver Hirschbiegel | Spielfilm | 114′ | Beginn: 16h
In «Georg Elser – Es muss sein!» geht es um das Attentat auf Adolf Hitler und dessen Führungsstab am 8. November 1939 im Bürgerbräukeller in München, dem Hitler entkam, da er 13 Minuten vor der Detonation der Bombe das Gebäude verliess. Ausgeführt wurde der Anschlag vom Schreiner Georg Elser, der nach seiner Flucht in die Schweiz gefasst, gefoltert und in den KZs Sachsenhausen und Dachau inhaftiert und am 8. April 1945 auf die Anordnung Hitlers ermordet wurde.
Mit Diskussion über politische Attentate damals und heute

2. Block
•• «Die unterbrochene Spur. Antifaschisten in der Schweiz 1939-1945» 1982 | Mathias Knauer | Dokumentarfilm | 144′ | Beginn: 19h
Der Dokumentarfilm folgt einer Spur der Schweizer Geschichte – jener der politischen Emigration und des Widerstands während der Zeit des italienischen Faschismus und des Nationalsozialismus. Er zeigt die Schicksale von AntifaschistInnen und Geflüchteten; ihre Lebensbedingungen, ihre Arbeit in der Illegalität und in den Lagern. Und er handelt von mutigen Menschen, die sie beherbergt und ihre Widerstandsarbeit unterstützt haben: als DruckerInnen oder TransporteurInnen verbotener Schriften, als PasseurInnen an der Grenze oder mit Sammlungen.
Mit Diskussion und Raum für Austausch und Vernetzung

danach KüfA

21:30 Konzert: Oakhead (ch)

22:30 Konzert: Stone House on Fire (bra)


SAMSTAG 8. APRIL 2017 – Doors 16h

1. Block
•• «Das braune Netzwerk» 2017 | Caterina Woj und Andrea Röpke | Dokumentarfilm | 44′ | Beginn: 16:30
Was mit Pegida begann, ist mit dem Wahlerfolg der AfD zu einer neuen, wütenden Bewegung geworden. StrategInnen, intellektuelle VordenkerInnen und eine ganz neue junge Generation von RechtspopulistInnen versuchen, diese Bewegung zu beeinflussen und zu steuern: Neo-Nazis in Hinterzimmern mit tiefen Verbindungen in Wirtschaftskreise. Sie heizen die Menge an und sind die wahren AkteurInnen hinter den Rufen von «besorgten» BürgerInnen und Lügenpresse.
Mit Diskussion zum braunen Netzwerk in Weil am Rhein moderiert vom OAT Schopfheim

2. Block
•• «ID – Without Colors» 2013 | Riccardo Valsecchi | Dokumentarfilm | 30′ | Beginn: 18:30
+ filmischer Input zum Thema Racial Profiling | 30′
+ Input zur Arbeit der Plattform «STOP Racial Profiling» und der «Allianz gegen Racial Profiling» in der Schweiz
«ID – Without Colors» ist der erste Dokumentarfilm zu Racial Profiling in Deutschland. Racial Profiling bezeichnet willkürliche polizeiliche Personenkontrollen ohne konkreten Anlass oder begründeten Verdacht auf eine Straftat, allein aufgrund äusserer Merkmale wie Hautfarbe, Aussehen oder religiös konnotierte Kleidung. Der Film von Riccardo Valsecchi nähert sich der polizeilichen Praxis des Racial Profiling über Gespräche mit Berliner PassantInnen, Betroffenen, PolitikerInnen, AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und SprecherInnen der Polizei.
Mit Diskussion zu rassistischen Personenkontrollen moderiert von der Gruppe «STOP Racial Profiling»

KüfA

3. Block
•• «Hate Rising» with Jorge Ramos 2016 | Catherine Tambini | Dokumentarfilm | 51′ | Beginn: 21h
From the Ku Klux Klan to the so called alt-right movement, white supremacist groups are growing in numbers and influence. In «Hate Rising» Jorge Ramos shows us how their ideas, usually confined to private and secretive gatherings, are becoming mainstream thanks in part to the rhetoric on the campaign trail this election cycle.
Mit Diskussion zur aktuellen Situation in den USA mit Input einer US-Aktivistin (Skype)

•• danach DJ

I’VE WAITED 500 YEARS FOR THIS!

10.03.2017 -22h

SOLI! Party on 2 Floors!

groundfloor: DJ Baba Jah (reggea, dancehall, hip hop electronic house)

basement: Pavement P (crime) – Lord Soft (wurld) – Fez Momo (mars) –  Zakmatic (abduction) – LED Eleda (invasion)

 

Besetzung Müli26 in Basel!

Grund zur Freude in Basel!!!

seit dem 06.02.2017 ist die Mülhauserstrasse 26 besetzt!

Mit ihrer Aktion möchten die Aktivisten ein Zeichen gegen den Kapitalismus setzen. Gerade in St. Johann Quartier, wo sich die Novartis breit mache und günstiger Wohnraum sowieso verschwinde. Denn auch die jüngere Generation sei früher oder später von diesem Problem betroffen. Im „Büro für Solidarität“ werden Bewohnerinnen und Bewohner sowohl in ihrem Kampf, aber auch ganz praktisch im Alltag unterstützt. Die Besetzung des Erdgeschosses halten die Aktivisten derweilen für ein wichtiges, politisches Instrument. Der Umbau soll im September 2017 beginnen. Die Aktivisten möchten das Büro für Solidarität aber so lange halten, bis die Massenkündigung zurückgezogen wird. (geklaut von: https://dmadeimdaig.espivblogs.net/)

Geht vorbei! Solidarisiert euch! Unterstützt die Menschen der Müli26!

WIR BLEIBEN ALLE 😛

AUFRUF zur DEMO gegen die Massenkündigung an der Mülhi 26!

Am 21.1.2017 startet um 14:00 auf dem Claraplatz (Basel) die Demo gegen die Massenkündigung an der Mülhauserstrasse 26. Das Geschehen an der Mülhauserstrasse ist exemplarisch für die momentane Situation in Basel. Burgweg, Steinengraben, Markgräfler-, Solothurner-, Hochstrasse und jetzt die Mülhi etc……die Liste ist lang. Es ist enorm wichtig, dass wir am 21. viele Menschen auf dem Claraplatz und während des Demonstrationszugs sind. Also bitte kommt! überzeugt eure Freunde, Verwandte, teilt und verbeitet das!

mehr infos: mülhausserstrasse26.ch